2021

Essbare Löffel für eine nachhaltige Zukunft

5 Fragen an…
Amelie Vermeer und Julia Piechotta
Gründerinnen von Spoontainable, Heidelberg
1. Wie kam die Idee zu euren essbaren Löffeln?




Im Studium haben wir uns in einer Studierendenorganisation mit Plastikalternativen und umweltfreundlichen Lösungen auseinandergesetzt. Beim Eis essen kam uns dann die Idee, dass es doch sehr einfach wäre, auch den Löffel mitessen zu können, da auch schon die Waffel gegessen wird. Also haben wir in der WG-Küche angefangen einen Löffelkeks zu backen. Das hat natürlich nicht sofort funktioniert – wir haben zahlreiche Stunden in der Küche verbracht. Durch die Unterstützung unserer Lebensmittelexpertinnen kamen wir dann auf die Kakaoschalenfasern, die aus Schalenresten der Kakaobohne gewonnen werden. Da sie als Nebenprodukt der Schokoladenproduktion zurückbleiben, waren sie für uns die optimale nachhaltige Ergänzung.
2. Woher bekommt ihr eure Rohstoffe?
Die Kakaoschalen und Haferschalen, aus welchen unsere Löffel bestehen, fallen in Europa in der Lebensmittelindustrie als biogener Reststoff an. Auch bei allen anderen Rohstoffen achten wir darauf, dass wir diese so nachhaltig und so regional wie möglich einkaufen.
3. Wie lange habt ihr an der Entwicklung gearbeitet, bis das Produkt marktreif war? Und wie und wo produziert ihr?




Ziemlich schnell haben wir nach der Erstellung unseres Prototypen 2018 unseren Kooperationspartner Coppenrath Feingebäck gefunden, der sofort begeistert von uns und unserer Idee war. Gemeinsam haben wir dann die Rezeptur für die Maschinen optimiert und arbeiten seither eng mit unserem Produzenten zusammen. Im April 2019 war es dann soweit für unseren Markteintritt. Denn nach unserer erfolgreichen Crowdfunding Kampagne konnten wir endlich unsere erste Produktion finanzieren. Weitere Produkte entwickeln wir weiterhin in der heimischen Küche.
4. Habt ihr konkrete Expansionsideen, die ihr verfolgt? Was sind eure nächsten Schritte?
Wir wollen der Marktführer für nachhaltige Plastikalternativen in der Gastronomie werden und zeigen, wie leicht es sein kann, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen. Als nächstes werden wir essbare Kaffee-Rührstäbchen für alle nachhaltigen Kaffeeliebhaber auf den Markt bringen und auch unsere Spoonie classics in der B2C Verpackung anbieten. Zudem bieten wir unsere Dose Nachhaltigkeit, also die Spoonie chocs in der B2C-Verpackung an und haben den Spoontainable‘s Eiszauber gelauncht. Mit dem Eispulver, ähnlich wie eine Backmischung, kann man kinderleicht sein Schoko-, Erdbeer- oder Vanilleeis zuhause Selbermachen. Weiteres Besteck, wie Messer und Gabel stehen ebenso auf der Agenda.
5. Welche Herausforderungen musstet ihr seit der Gründung meistern?
Eine unserer größten Herausforderungen war die Finanzierung unseres Unternehmens, da wir für den maschinellen Produktionsstart sowie die Produktentwicklung und -optimierung Kapital benötigten. Zudem müssen wir verschiedene Hygiene und Lebensmittelvorschriften berücksichtigen wie beispielsweise die Verpackung. Da wir bei der Gründung noch mitten im Studium steckten, spielte auch das Zeitmanagement eine große Rolle, um Uni, Startup und Nebenjob unter einen Hut zu bekommen. Durch die Covid-19 Pandemie haben sich für uns – wie für alle Unternehmen – ganz neue Herausforderungen gebildet, die wir nun meistern müssen.