Formen der Unternehmensnachfolge
Bei der klassischen Kaufabwicklung zahlt die Nachfolgerin bzw. der Nachfolger den Kaufpreis entweder als Einmalzahlung oder in vereinbarten Raten.
Vorteil: Klare Eigentumsübertragung und Planbarkeit für beide Seiten.
Hinweis: Eine Ratenzahlung kann finanziell entlasten, birgt aber Risiken bei Zahlungsunfähigkeit.
Beim Management-Buy-In (MBI) übernimmt eine externe Führungskraft das Unternehmen.
Beim Management-Buy-Out (MBO) übernehmen eine oder mehrere interne Führungskräfte.
Vorteil: Bestehendes Know-how bleibt erhalten oder neues kommt hinzu.
Hinweis: Klare Verträge und Rollenverteilungen sind hier besonders wichtig.
Übergabe durch Testament oder schrittweise Einbindung von Familienmitgliedern. Wichtig: klare Kommunikation, rechtzeitige Planung und Steuerberatung.
Unternehmensanteile werden in Etappen übertragen – z. B. durch Gründung einer GmbH. So kann der Nachfolger schrittweise Verantwortung übernehmen. Ideal für gleitende Übergänge.
Die operative Leitung wechselt, das Eigentum bleibt. Ideal für Übergangsphasen, in denen der Altinhaber noch nicht ganz loslassen möchte – mit finanzieller Absicherung für beide Seiten.
Wer den Fortbestand seines Unternehmens unabhängig von familiären Strukturen sichern möchte, kann eine Stiftung gründen. Sie ist rechtlich eigenständig und auf Langfristigkeit ausgelegt.
Für größere Unternehmen kann Going Public oder die Gründung einer nicht börsennotierten AG eine Nachfolgeoption sein. Ermöglicht Kapitalzugang und externe Nachfolgeregelung.
Die 6 Schritte einer erfolgreichen Unternehmensnachfolge
Nachfolge klären
Klare Ziele setzen: Wer soll übernehmen? Innerhalb der Familie, Mitarbeitende oder externe Interessierte?
Unternehmen prüfen
Analyse von Finanzen, Marktstellung, rechtlichen und steuerlichen Aspekten – idealerweise mit externer Beratung (z. B. IHK oder Steuerberater).
Verhandlungen führen
Verkaufspreis, Rahmenbedingungen, Zeitplan – hier entscheidet sich viel. Wichtig: Fairness und professionelle Begleitung.
Finanzierung sichern
Die Übernahme muss solide finanziert sein. Fördermittel, Nachfolge-Kredite oder stille Beteiligungen können helfen.
Neu starten
Mit neuer Energie starten – aber auf vorhandener Substanz aufbauen. Jetzt beginnt das unternehmerische Kapitel mit Chancen und Verantwortung.
Übergabe gestalten
Wissens- und Kundenübertragung, Verträge, Kommunikation im Team – die Übergabe ist mehr als ein Handschlag.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenUnternehmensnachfolge erfolgreich gestalten
Sie möchten ein bestehendes Unternehmen übernehmen?
Dann stehen Sie vor einer anspruchsvollen, aber chancenreichen Aufgabe. Die Unternehmensnachfolge ermöglicht einen schnelleren Markteintritt, übernimmt bewährte Strukturen – stellt jedoch auch besondere Anforderungen an Planung, Kommunikation und Finanzierung.
In diesem Video erklärt die IHK, worauf es bei einer gelungenen Nachfolge ankommt:
Von der Vorbereitung über die Bewertung bis zur Übergabe. Ob familienintern oder extern – jede Nachfolgelösung braucht individuelle Beratung und vorausschauende Entscheidungen.
Tipp: Nutzen Sie Fördermöglichkeiten für Beratung, prüfen Sie rechtliche Rahmenbedingungen und beziehen Sie frühzeitig alle Beteiligten ein – von Mitarbeitenden bis Steuerberatern.
Ansprechpartner bei der
IHK Rhein-Neckar
Christian Schwöbel
Fachbereich Unternehmensförderung / Nachfolge

